Statements der Künstlerinnen zum Thema „hart & weich“
Andrea Lossen | Fotografie und Video:
Wasser und Erde sind meine Ausgangspunkte in der Auseinandersetzung mit dem Thema "hart & weich". Wasser ist weich und sanft, aber auch kraftvoll. Die Kraft des Wassers kann selbst einen harten Stein zermahlen. Es bleibt der zunächst grobe Sand, der in einen weichen, feinen Zustand übergeht. Mittels Fotografie und Video zeige ich die Zusammenhänge und Kontraste wesentlicher Elemente unserer Erde.
Angelika Wild-Wagner | Keramik:
Für die Darstellung des Themas "hart & weich" wähle ich den Werkstoff Ton und erstelle daraus Gefäße. Zur Gestaltung der Oberfläche präge ich textilartige Strukturen in den noch weichen Ton und entlocke diesem durch spezielle Arbeitsschritte graphische Muster. Beim Formen und Brennen durchläuft der Ton einen transformatorischen Prozess, der die feste, harte Keramik hervorbringt.
Angelika Karoly | Keramik:
Da der Ton im gebrannten Zustand hart ist, konzentriere ich mich in meinen Skizzen auf weiche Linien in den Oberflächen eines Objektes – ich nenne es "Schwebende Form". Plastische Elemente erscheinen in den Reliefs auf der Fläche; ihr weicher Ausdruck bleibt selbst im gebrannten
Zustand (hart) als tragendes Element erfassbar.
Anita González | Keramikskulpturen: Ton ist wie das Leben - hart und weich zugleich. Für die Ausstellung “hart & weich“ präsentiere ich die materielle und emotionale Ebene dieses Werkstoffs. Ton ist dehnbar im natürlichen Zustand und fest, wenn er getrocknet und gebrannt ist – wie ein Muskel, der sich anspannt. Meine Reliefs stellen Paare dar, die die Härte der Trennung oder die Unmöglichkeit von Nähe erleben, aber auch die Verschmelzung zu neuer Innigkeit.
Ilsemarie Wülfing | Kunstkeramik, Skulpturen: Das Thema "hart & weich" hat mich bewogen, eine Skulptur zu zeigen, deren Werkstoff Gips eigentlich konträr zum Ton steht und doch denselben Werdegang durchmachen muss, von weich zu hart. Sie trägt den Titel „Abschied“: Die in sich verschlungenen weichen Linien und Körper symbolisieren widerstreitende Gefühle: Schmerz - hart; Liebe – weich.
Ingrid Eckert | Wandarbeiten mit dem Schwerpunkt Textil:
Das Thema “hart & weich“ hat mich inspiriert, Bilder mit Kontrasten in Form, Farbe und Material zu erstellen. Weiche, genähte und gemalte Landschaften wirken durch Einnähen in Passepartout-Rahmen und teilweises Aufnähen halbtransparenter, harter Materialien in geraden Linien verschleiert, zerschnitten und eingeengt. Mit diesen Bildern möchte ich auf die Veränderung unserer Landschaft hinweisen.
Christine Ziegler | Objekte aus Wolle:
Der künstlerische Transformationsprozess ist für mich ein faszinierender Vorgang, besonders wenn sich dabei das verwendete Material in seiner Haptik und seinen Eigenschaften grundlegend ändert. Aus weicher, anschmiegsamer, instabiler Wolle wird durch den Prozess des Filzens etwas faszinierend Anderes: ein harter, rauer, stabiler Werkstoff, in den teilweise in Kombination mit überraschendem Fremdmaterial eine ausdrucksstarke neue Form eingeschrieben wird. Aus weich wird hart, aus Material Kunst.
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Silke Prottung (Sonntag, 13 Juni 2021 20:40)
Ich finde schön, dass diesmal viele Keramikkünstlerinnen ausstellen. Spannend zu sehen wie unterschiedlich die Ergebnisse zum gleichen Thema sind. Filz, Textil und Fotografie ist sicher eine gute Ergänzung. Ich komme schauen.
Ch. Ziegler (Samstag, 19 Juni 2021 18:09)
Zu Gast in der GEDOK- Galerie Heidelberg.
Ich stelle sehr gerne in der GEDOK- Galerie der Regional-Gruppe
Heidelberg mit aus, weil sie über schöne Räumlichkeiten verfügt, hier
meine Person, sowie meine Arbeiten wertgeschätzt werden und auf diese
Weise die Netzwerke zwischen Reutlingen und Heidelberg enger
gesponnen werden. Mein Aktionsradius vergrößert sich dadurch, was für
eine Künstlerin immer wunderbar ist. Ebenso erhalte ich auch eine
neuartige Sicht auf meine Arbeiten im Kontext mit den Werken der
Heidelberger Künstlerinnen.
Christine Ziegler, AK/BK Art/ArtDesign, GEDOK Reutlingen e.V.