können nicht nur zu gesehen, sondern die dort herrschende Dynamik kann vom Betrachter physisch nachempfunden werden.
Kunstverein Leimen – Wert und Bedeutung von Künstlernachlässen.
(cf – 19.11.21) Im Jubiläumsjahr hat der Kunstverein Leimen den Vortrag „Künstlernachlässe als Kulturgut“ in sein Programm aufgenommen. Die Werke eines Künstler, seien es Bilder, Objekte, Collagen gehören zur Erinnerungskultur von Städten, Regionen und Ländern, jedoch ist der Umgang mit den Nachlässen von bildenden Künstlerinnen und Künstlern überall in Deutschland und Europa sehr unterschiedlich und nicht immer zur Befriedigung geregelt. Es gibt zunehmend bürgerschaftliches Engagement zur Rettung von Künstlernachlässen.
An diesem Abend sprechen Karin Möller-Nüssle (Nachlassverwalterin) und Silvia Köhler von der Stiftung „Künstlernachlässe Mannheim“ über die Arbeiten des 2012 verstorbenen Mannheimer Künstlers Norbert Nüssle. „Seine Werke sind Zeitgeschichte, Kulturgeschichte, Kunstgeschichte und Stadtgeschichte – und wert, aufgehoben zu werden und darüber zu erzählen. Sie sind auch Teil der kulturellen Identität der Region“, so Silvia Köhler.
Sonntag, 21. November 2021 um 17 Uhr
Veranstaltungsort: Alte Fabrik, Theodor-Heuss-Straße 41, Leimen-St. Ilgen.
Unsere Ausstellung ist bereits ab 14 Uhr geöffnet. Bitte beachten Sie die 2G-Regelung sowie die Maskenpflicht.
Norbert Nüssle
(* 23. Juni 1932 in Heidelberg; † 02. März 2012 in Mannheim)
Der autodidaktische Künstler Norbert Nüssle studierte von 1951 bis 1956 in Heidelberg, in Lille und Paris Romanistik und widmete sich zu jener Zeit bereits der Malerei. Mitte der sechziger Jahre entstand eine Reihe von Kunstwerken, auf denen Nüssler befremdliche anthropomorphe Individuen präsentiert, die der Künstler selbst „Pim“ nennt. Hierbei handelt es sich um malerische Werke, in denen materielle Objekte – Fundstücke verschiedener Art – integriert werden. Dieses Sujet markiert den Beginn seines wesentlichen Gestaltungsmerkmals, den Collagen, in denen er auf ganz spezielle Weise auf vorgefundene reale Verhältnisse verweist.
Ab 1970 entstehen unter dem Thema „Urbane Landschaften“ zahlreiche groß- sowie kleinformatige dreidimensionale Werke. Das zeichnerische Element wird mit zahlreichen Fundstücken, wie Sand, Bonbonpapier, Polaroidfotos und Ausrissen von Zeitungsreklamen kombiniert. Somit beginnt das Werk an sich nicht erst im Atelier des Künstlers, vielmehr in der Stadt oder an dem Platz, wo die Abfälle gesammelt, im Anschluss selektiert aufbewahrt und schließlich zu einem harmonischen Gesamtwerk zusammengefügt werden. Obwohl sich der Künstler verschiedener Techniken und heterogenen Materialien bedient, schafft er es, seinen Collagen eine höchst subtile Räumlichkeit zu verleihen. Motivisch greift Nüssle insbesondere Frankreich und Mannheim auf, wo er sein Leben verbrachte. Die dargestellten Straßen und Plätze können nicht nur zu gesehen, sondern die dort herrschende Dynamik kann vom Betrachter physisch nachempfunden werden.Seine Collagen „objets trouvés“ (gefundene Objekte) – mit der Thematik sich u.a. Kurt Schwitters oder Marcel Duchamp beschäftigten – sind in der Kunstszene einzigartig und können in zahlreichen Museen Deutschlands, aber auch in Frankreich, besichtigt werden.
können nicht nur zu gesehen, sondern die dort herrschende Dynamik kann vom Betrachter physisch nachempfunden werden.
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